Gut eingedeckt mit Weinen aus der
Region für die kommenden Feiertage fahren wir nach Hermanus, auch wenn wir dort
mit grosser Wahrscheinlichkeit keine Wale sehen.
Normalerweise kann man an der
Küste in der Walker Bay bei Hermanus von Juni bis und mit November eine Unmenge
an Right Southern Wales beobachten. Hermanus ist die Heimat des weltweit einzigen "Whale
Crier", welcher sobald er Wale sichtet, in seine Tröte bläst und den
Besuchern anzeigt, wo sich die Wale befinden. Als wir in Hermanus ankommen,
sehen wir wie erwartet weder Wale noch hören wir den Ruf des "Whale Crier"…
aber das Städtchen ist auch sonst sehr niedlich und so gönnen wir uns nach
einem Spaziergang durch die Stadt und entlang der Aussichtspunkte leckere
Tappas mit Blick auf's Meer.
Einzig gesichteter Wal in Hermanus
Danach geht es weiter zum Cape Agulhas, dem südlichsten Punkt des Afrikanischen
Kontinents, wo Atlantik und Indischer Ozean aufeinanderprallen. Der Indische
Ozean soll aufgrund des Agulhas Stromes deutlich wärmer als der Atlantik sein… wir
haben die Probe auf's Exempel gemacht und den grossen Zeh auf beiden Seiten
reingehalten… nun ja, für unser Empfinden waren beide Ozeane gleich kalt, brrrr…
Nach ein paar obligatorischen Schnappschüssen für unsere Blogleser ;-) machen
wir uns zum ersten Mal in Afrika daran, einen kompletten Fisch auf dem Grill zu
zubereiten. …leider wissen wir nicht, von welcher Seite bzw. aus welchem Meer
der Fisch stammt.
Südlichster Punkt Afrikas
Das nächste Ziel
heisst Mossel Bay und ist ungefähr 280 Kilometer vom aktuellen Standpunkt
entfernt. Wir wollen diese Strecke in einem Stück schaffen und starten
dementsprechend früh unsere Fahrt. Die Strecke ist geprägt von mehreren grossen
Kornfeldern und kann, obwohl schön, als relativ eintönig betitelt werden. Um
die Mittagszeit erreichen wir Mossel Bay, das auch berühmt dafür ist, dass sich
Badegäste und etliche weisse Haie gut nebeneinander im Wasser tummeln können.
Haiattacken auf Menschen sind zumindest in dieser Gegend sehr selten und dies,
obwohl die grössten Meeresjäger nur gerade 100 Meter vom weissen Sandstrand
entfern sind. Nun ja, für uns ist wohl Cage-Diving angesagt und so suchen wir
uns einen Anbieter. Bei der Offerte bleibt uns jedoch die Spucke weg… Das
Cage-Diving (2-3 Stunden mit 17 anderen Personen auf einem Boot, inkl. Snack)
soll rund 150 SFr. pro Person kosten. Da Fabio dieses Abenteuer bereits einmal
erlebt hat und Anne nicht unbedingt scharf auf eine Begegnung mit einem Weissen
Hai ist (die Nordlichter meiden gelegentlich lieber das Wasser und bleiben am
Strand ;-), entscheiden wir uns, das Geld zu sparen und am Ende unseres Trips
evtl. nochmals in Cape Town (False Bay) auf Tauchstation zu gehen. Wir erfahren
zudem, dass die Haie in der Mossel Bay noch nicht ausgewachsen sind und daher "nur"
3-4 Meter an Grösse aufweisen, während die ausgewachsenen Haie in der False Bay
zu finden sind. Da Mossel Bay für unseren Geschmack ein bisschen zu touristisch
ist (Ferienzeit in Südafrika), fahren wir weiter Richtung Wilderness, wo wir
nächtigen wollen. Unterwegs halten wir dann bei einem Picknickplatz an und
treffen auf einen Einheimischen, der mitten in der grössten Mittagshitze ohne
Essen und Trinken mit einem klapprigen Hollandrad unterwegs ist. Seit ungefähr
30 Kilometern haben wir nun kein Städtchen gesehen und das nächste ist
ebensoweit weg. Da haben wir richtig Mitleid mit ihm und spendieren kurzerhand
ein Brötchen, unsere letzte Orange und einen Liter Wasser (jeden Tag eine gute
Tat). Er ist so aus dem Häuschen, dass er sich kaum beruhigen lässt und wir
sind froh, dass wir dem armen Kerl helfen können.
In Wilderness
angekommen suchen wir ein Campsite, was sich jedoch als etwas schwierig
herausstellt (wieder… Ferienzeit in Südafrika). Wir müssen nun auf einen
Caravan Park in George ausweichen, der noch Platz hat, sich jedoch nicht direkt
an der Küste befindet. Erst verlangt der Besitzer einen zu stolzen Preis, aber
nach taktischem Verhandeln von Anne bekommen wir einen Spezialpreis für sechs
Nächte (vermeintlich, zumindest zahlen wir jetzt nur etwas mehr als die Hälfte
vom ursprünglichen Preis). Da der Platz für Ausflüge sehr günstig gelegen und
auch sonst ganz passabel ist, schlagen wir ein und beziehen unser Quartier für
Weihnachten in George.
Da George nicht
allzuviel zu bieten hat, freuen wir uns um so mehr, Richtung Oudtshoorn zu
fahren und in den Cango-Caves (Tropfsteinhöhle) unseren Tatendrang zu stillen.
Der Morgen beginnt
trist, lichtet sich jedoch, sobald wir George Richtung Inland verlassen und
Mani den Outeniqua Pass hinaufscheuchen. (Ein Pass, ideal für Motorradfahrer
mit wunderbarer Aussicht und guter Strasse. Sehr empfehlenswert). Durch
Oudtshoorn hindurch, an den vielen Straussenfarmen vorbei, stehen wir nun vor
den Cango-Caves, ein Tunnelsystem, das rund 5 ½ Kilometer lang ist und zu den
grössten 10 seiner Art zählt. Wir buchen die Adventures Tour und nehmen für
gute Blog-Fotos natürlich die grosse Spiegelreflexkamera mit, was sich als eher
ungeeignet herausstellt. Die Höhlendurchgänge bei der Adventure Tour sind teilweise
so etwas von eng, dass man nur noch mit der altehrwürdigen im Militär erlernten
Robbentechnik vorankommt, wohlgemerkt zum Teil steil auf-/abwärts, wobei Fabio
einen riesen Vorteil gegenüber Anne haben sollte, da er diese ach so geliebte
Institution besuchen durfte... Das Problem ist nur (…und das wird einem im
Militär nicht mitgeteilt), dass sich in einem so engen Durchgang schlankere
Personen wesentlich filigraner bewegen als ehemalige Hockeyspieler, die etliche
Muskelverkürzungen aufweisen und auch sonst nicht unbedingt aus Pappe gebaut
sind. Nun ja, schlussendlich kann dieses schmale Abenteuer trotzdem – mit der
ein oder anderen Beule – erfolgreich überwunden werden und nach Meinung von
Anne hat Fabio bei der Umkehr/Aufgabe einiger Mitstreiter sicherlich innerlich
irgendwie Schadenfreude empfunden :-).
… und filigrane Erkunder. Das ist
die Weihnachtspost
aus
der "Letter-Box" (...so der Name dieses sehr engen Spaltes)
der "Letter-Box" (...so der Name dieses sehr engen Spaltes)
Endlich wieder
Tageslicht erspähend machen wir uns auf, den bekannten Swartberg Pass zu erkunden.
Das bedeutet, schmale Gravel Road auf grosser Höhe und eine atemberaubende
Landschaft (…entschuldigt die Wow-Wiederholungen, aber Südafrika hat in dieser
Hinsicht einfach enorm viel zu bieten). Die Talfahrt durch eine Schlucht steht
der Auffahrt in nichts nach und wir freuen uns, diesen "kleinen", 100
km langen Abstecher in Angriff genommen zu haben. Die Bilder der Passfahrt sprechen
wohl für sich…
So kurz vor
Weihnachten kennt unsere Unternehmungslust keine Grenzen und so hängen wir am
nächsten Tag gleich noch eine Kanu- und Wandertour dran. Auch wenn es am Anfang
nach reissendem Fluss und Stromschnellen aussieht, weil man mit dem Kanu den
Fluss entlang in ein Tal hineinpaddelt, stellt sich der Fluss dann doch eher
als Flüsschen heraus. Statt wilder Wasserfahrt dümpeln wir mit max. 5 km/h im
seichten Wasser dahin und müssen auf die extrem gefährlichen Sandbänke aufpassen
;-). Bei Auflaufen muss dann halt geschoben werden. Dafür sind Fabios extra
gekaufte wasserdurchlässige Schuhe besonders geeignet, so dass Anne eine gute
Ausrede hat und er das Boot schieben darf. Nun ja, der Kurs durch die Schlucht
will ja auch dirigiert sein… mmmh... Nach rund einer Stunde paddeln geht's zu
Fuss durch den Wald weiter (bergauf) zu einem Wasserfall und wieder zurück.
Obwohl wahrscheinlich der Muskelkater in beiden Armen grüssen wird, hat sich
die kleine Ausfahrt gelohnt, denn Wildnis erlebt man nun mal nicht vor dem
Fernseher…
Weihnachten gönnen wir
uns dann einen echten "Relax"-Tag, lange ausschlafen, sich danach bei
einer Partie Tischtennis messen und abends dank 12 V Lichterkette (Danke Oliver
und Corinne) und Schweizer (Geber-)Käsefondue ein bisschen Weihnachtsstimmung
anderer Art geniessen (sonst gibt’s ja immer Fondue Chinoise). Nur unser dritter
Reisegefährte kränkelt wieder mal, die Wehwehchen werden nicht weinger. Jetzt
ist Mani ganz "elektrisiert" (vielleicht von der Reise?). Wenn man
ihn an die externe Stromversorgung anschliesst, ist jede Berührung eines
Metallteils eine "prickelnde" Angelegenheit. Trotz intensiver Suche
können wir das vermeintlich lose Kabel oder eine sonstige Ursache nicht finden.
Zunächst versuchen wir uns ganz nach Outdoor-Manier mit einem Draht zu behelfen,
den wir als Stromableiter für die Erdung in den Boden stecken, lassen dann aber
doch lieber die Finger davon…Einen 240 V-Schlag, falls der Umwandler aus
irgendwelchen Gründen nicht mehr funktioniert, wollen wir lieber nicht erleben
und reizen jetzt einfach unsere Solaranlage aus. Wofür haben wir schließlich die
beiden Solarpanels :-). Der Garagen-Besuch nach den Feiertagen steht damit aber
irgendwie wieder ganz oben auf unserer to-do-Liste.
Weihnachtsstimmung trotz
sommerlicher Temparaturen
Nach der
Weihnachtsschlemmerei haben wir uns im Tsitsikamma Nationalpark eingemietet.
Der Nationalpark ist bekannt für seine Brandungen und die unberührte Natur. Wir
wandern den Salt River Track im Nature's Valley, der neben einer tollen
Aussicht von den Bergen aus auf halber Strecke eine Lagune bietet, die aus der
Flussmündung des Salt River entstanden ist. Einsam, klares Wasser, hunderte
kleiner Fische und ein bisschen Robinson Crusoe Feeling lassen jedes
Overlander-Herz höher schlagen. Zurück geht es dann über die Klippen. Wo bei
uns in der Schweiz oder in Deutschland ganze Ballustraden oder Schutzbefestigungen
aufgebaut wären, damit niemand ins Wasser fällt, balancieren die Südafrikaner
einfach barfuss oder mit Flip Flops und Kindern im Manduka. Da dies noch keine
Herausforderung für uns ist, buchen wir ein Abenteuer in schwindelnden Höhen. Will
so viel heissen wie eine Tour in über 30 m Höhe durch die Wälder des
Nationalparks und an Wasserfällen vorbei, an Hüfthalterungen baumelnd und
teilweise mit Armkraft die nächste Plattform erreichend, wenn man das System zu
früh gebremst hat. Für Anne ist die Tour auch aus anderen Gesichtspunkten ein kleiner
Härtetest, da sich fehlende Schwindelfreiheit und Hochseilgarten nicht wirklich
gut vertragen. Die vom Guide (scherzhaft) aufgestellte Regel, "don't
scream in the forest", hat sie dann nicht ganz durchgehalten, aber
Abenteuer will erarbeitet sein :-).
Camping Site im Tsitsikamma
Nationalpark
Liebe Blogleser,
…wie Ihr seht, haben
wir die letzten Tage eher ruhig verbracht und sind voll im Campingtrott. In uns
kommt deshalb bereits eine gewisse Unruhe auf und wir freuen uns schon jetzt
riesig, am Anfang des neuen Jahres wieder auf Safari zu gehen, um die ersten
Elefanten im Addo Elephant National Park zu entdecken. Bis dahin gilt es, das
alte Jahr gut zu Ende zu führen und den Rutsch ins 2012 zu feiern. Wir wünschen
allen deshalb einen gelungenen Abschluss vom 2011 und einen ebenso
erfolgreichen Start ins 2012. Guten Rutsch und bis im neuen Jahr…
Es lassen aus der
Ferne herzlich grüssen
Anne und Fabio
Hallo ihr zwei
AntwortenLöschenSven und ich sind gut wieder zu Hause angekommen und in Rümlang liegt sogar ein wenig Schnee (nicht so schön wenn man sich an die Waterfront in Capetown erinnert). Ich wünsche Euch weiterhin ein unfallfreie und sichere Fahrt auf Euren Reisen im kommenden Jahr und freue mich schon auf den 9.5h Fotovortrag im Oktober....
Take good care
Eli und AAK
Lieber Fabio, liebe Anne
AntwortenLöschenDie vier Päärli aus Chur kämpfen mit der Technik. Die einen versuchen, euch via iPad zu grüssen, die anderen mit dem neusten iPhone. Klappt alles nicht. Und so schicken wir via Schläpperich - konservativ, aber was soll's - die allerbesten Wünsche nach Südafrika. Geniesst die weite Reise! Alles Gute, viel G'freuts und herzliche Grüsse senden euch Emma, Nora, Erica, Kuda, Renate, Guido, Marina und Küde.
Toller blog, MRT lässt grüßen. Wünsche euch ein
AntwortenLöschenaufregendes, sicheres, gesundes 2012 und freue
mich schon jetzt auf "some mulligatawny soup" mit
euch, da ihr ja in 2011 auf "the same procedure
as every year" verzichten musstet. Kuss Momi
Hallo Anne und Fabio, alle guten Wünsche für 2012.
AntwortenLöschenEure Weihnachtspost ist angekommen. Danke dafür und für Eure so wunderbar beschriebenen Erlebnisse und die tollen Bilder im blog, die mich immer wieder begeistern. Ich empfinde es so, als sei ich fast dabei. Bleibt weiterhin gesund und munter. Ich freue mich auf Neues. Liebe Grüße Edda.
Jambo Anne & Fabio
AntwortenLöschenEinmal mehr reisen wir dank euren Berichten mit durch Afrika.
Auch sind wir ganz neidisch, wenn wir auf die Temperaturanzeige in eurem Blog schauen. 28 Grad...Angeber!!
Fürs 2012 wünschen wir Euch spannende Abenteuer und unvergessliche Momente im fernen Afrika!!
Machets gute und nume z'Bescht!
- Oliver & Corinne -
Hallo Ihr Lieben,
AntwortenLöschenverfolgen Euren Blog regelmäßig und fiebern mit. Wünschen Euch nochmal alles Gute für 2012 und weiterhin viel Spaß und spannende Erlebnisse. Hoffen, die geplante Safari ist supi und Mani bleibt fit! Drücken die Daumen, dass sich viele Tiere blicken lassen. Wir wollen schließlich ein Photo von einem Elefanten :). Vermissen Euch!
Knutschis
ELC
Hallo dir zwöi,
AntwortenLöschenwünsche euch beidnä aues guetä im neuä jahr!
merci no einisch für diä schöni charte. lg vom ex-nachbar us bern.
Fäbu
ps: ganz schöni Föteli heit dir gmacht! :-)
Hallo Ihar zwai!
AntwortenLöschenAlso zum Skypa hets leider nümma glanget. Aber so halt wenigstens uf dem Weg herzlicha Dank für Euari Poscht und natürlich nur zBeschta fürs 2012! Gnüssends und bliibend v.a. gsund!
GLG und miar freuend üs jetzt schu uf da nögscht Itrag :)
Nando, Corina & Renzo
hei Anne und Fabio,
AntwortenLöschenwährend iahrs schön warm händ im süda, schneits und stürmts do in dr schwiz wia verruckt.
Jedafalls witterhin a guati ziit und natürlich no as happy new year, beschti gsundheit und hals und bei bruch uf eurer reis!!
Hallo ihr Lieben,
AntwortenLöschenwir wünschen euch und eurem Mani ein spannendes, reparaturarmes und vor allem gesundes Jahr 2012! Eure Fotos sind Wahnsinn...Kian fühlt sich ganz inspiriert, sich eine neue Kamera zu kaufen...
Genießt die Zeit, wir denken oft an euch -
Knutschis
KKA
Hallo zusammen
AntwortenLöschenMit Interesse verfolgen wir eure Reise in Afrika. Ihr habt ja schon tolles erlebt. Erstaunlich sind die Beschwerden von Mani, da er doch im Geländefahrkurs so einen guten Eindruck hinterlassen hat. Dies hat uns, im Hinblick auf unsere Reise, doch einige Sorgen gemacht. Wir hoffen, ihr werdet von weiteren bösen Überrschungen verschont bleiben.
Weiterhin eine schöne und unvergessliche Reise. Bleibt gesund und munter. Liebe Grüsse Rolf und Miriam (vom Geländefahrkurs)