Auf dem Weg nach Lüderitz haben wir von zwei langjährigen Namibiatrampern(Tom
und Angela, nochmal danke für die guten Infos!) den Tipp bekommen, auf dem Weg
zum Fish River Canyon den Oranje entlangzufahren, den wir beherzigen und sind
nun auf dem Weg dorthin.
Soeben sind wir an einer Zink- Mine vorbeigedüst und starten dabei den Versuch, diese zu besuchen. Leider klappt es nicht ganz, wir sind jedoch bis ans Haupttor vorgestossen und uns wird sogar ein Termin in der nächsten Woche für eine Besichtigung angeboten, den wir leider nicht wahrnehmen können. Die Anlage wird sehr streng bewacht was unsere Neugierde zusätzlich verstärkt. Nun ja, wieder auf der Strasse fahren wir trotzdem guten Mutes Richtung Oranje River und hoffen, dort das bisherige Tierreichtum zu übertrumpfen. Und tatsächlich, kaum im Park angekommen, werden wir von zwei staunenden Affen "begrüsst" und das Oranje-Tal (man bedenke, Wüstengebiet) öffnet sich vor uns. Was für eine herrliche Landschaft. Allerdings ist es heute unendlich heiss, wir streifen wohl die 40°C, und wir sehnen uns nach einem kühlen Bad, das wir dann doch nicht im krokodilfreien Fluss nehmen, da das Wasser relativ trüb ist. Für die Füsse reicht es jedoch – eine Wohltat!
Soeben sind wir an einer Zink- Mine vorbeigedüst und starten dabei den Versuch, diese zu besuchen. Leider klappt es nicht ganz, wir sind jedoch bis ans Haupttor vorgestossen und uns wird sogar ein Termin in der nächsten Woche für eine Besichtigung angeboten, den wir leider nicht wahrnehmen können. Die Anlage wird sehr streng bewacht was unsere Neugierde zusätzlich verstärkt. Nun ja, wieder auf der Strasse fahren wir trotzdem guten Mutes Richtung Oranje River und hoffen, dort das bisherige Tierreichtum zu übertrumpfen. Und tatsächlich, kaum im Park angekommen, werden wir von zwei staunenden Affen "begrüsst" und das Oranje-Tal (man bedenke, Wüstengebiet) öffnet sich vor uns. Was für eine herrliche Landschaft. Allerdings ist es heute unendlich heiss, wir streifen wohl die 40°C, und wir sehnen uns nach einem kühlen Bad, das wir dann doch nicht im krokodilfreien Fluss nehmen, da das Wasser relativ trüb ist. Für die Füsse reicht es jedoch – eine Wohltat!
Oranje – Wasser mitten im Wüstengebiet
Wir entscheiden uns für ein Wild Camp am Oranje, müssen jedoch ein
ideales Plätzchen längere Zeit suchen, da es schwierig wird, die beiden
Kriterien "waagrechtes Parken" und "tolle Aussicht" miteinander
zu vereinbaren. Am aktuellen Platz sind nun überall verschiedene Tierspuren am
Boden zu sehen von Antilopen, Affen, Vögeln und nicht ganz kleine Tatzen, bei
denen wir uns nicht entscheiden können, zu welcher Tierart sie wohl gehören.
Die nächtliche Toilette (das passiert halt, wenn man am Abend das ein oder
andere kühle Bier mehr geniesst :-) wird heute jedenfalls auf das Nötigste reduziert…In
der Abenddämmerung haben wir dann das Glück, nahe unserem Platz eines der
seltenen African Fish Adler-Pärchen beobachten zu können. Bei der Fotojagd
bekommt Fabio dann den Spruch "Adlerauge sei wachsam", so richtig zu
spüren. Dem "Jäger" gelingt es zwar, auf einige Meter an die Tiere
heranzukommen, die erhoffte Nahaufnahme bleibt aber aus. Und das, obwohl sich der
unerschrockene Fotograf sogar über die weiten Schnellen des Oranje springend
von einem Stein zum nächsten gewagt hat :-). Wir sind uns später einig, dass
wir unsere Anschleichkünste stark ausbauen müssen. Dabei verlassen wir uns auf
die Methodik "Übung macht den Meister" (wir haben ja noch etwas Zeit).
Wir freuen uns schon auf Nahaufnahmen von Löwen, Schlangen und dem
kamerascheuen afrikanischen Mammut im nächsten Nationalpark ;-).
Sichtung des ersten African Fish Eagle
Kaum die ersten Sonnenstrahlen im Gesicht, geht es weiter in Richtung
Fish River Canyon. Zwischenziel ist ein Stop an den Hot Springs in Ai Ais mit
relaxen und dem Geniessen eines kühlen Cocktails. Zu unserem Erstaunen kostet
weder der Besuch der heissen Quelle noch das Thermalbad etwas. Dies ist in
Namibia sehr ungewöhnlich, da man hier für eigentlich rein gar alles Geld
locker machen muss. Ein solches Angebot lassen wir uns natürlich nicht entgehen
und liegen nun bei 40°C im Schatten im aus der 65°C heissen Quelle stammenden,
"runtergekühlten" 40°C warmen Wasser. Wir halten die wohltuende
"Qual" gerade mal 10 Minuten aus und wechseln dann zum angesprochenen wirklich
kühlen Cocktail an der Bar.
Völlig ausgelaugt und hundemüde (ist nach jedem
Thermalbad dasselbe ;-)) begeben wir uns auf die letzten Kilometer zum Fish
River Canyon, wo wir uns für die Nacht einquartieren und danach noch den Sunset
im Canyon geniessen wollen. Auf dem Weg zum Canyon haben wir dann unseren
Wasservorrat fast ausgeschöpft, um zumindest von innen die erhoffte Kühlung zu
erhalten. Im Camp angekommen testen wir sogleich den kleinen Pool und die
einladend aussehenden Liegestühle. Liegeprobe bestanden :-). Nach diesem kurzen
Abstecher ins Land der Träume fahren wir voller Vorfreude in den Canyon. Wir
beide haben absolut keine Canyon-Erfahrung (in der Schweiz wachsen die Berge ja
nach oben) und wollen deshalb das Licht- und Schattenspiel in den zerklüfteten
Felswänden unbedingt heute beim Sonnenuntergang noch sehen. Beeindruckend! Der vor
uns liegende Canyon ist der zweitgrösste der Welt und anders als man meinen
könnte, nicht ausschliesslich durch den Fluss und die Erosion entstanden,
vielmehr ist der Hauptteil der Schlucht ein Einbruchstal. Den mitgebrachten
"Sundowner" (kühler Drink bei Sonnenuntergang) an einem etwas abseits
liegenden Aussichtspunkt am Canyon lassen wir uns dann auch auf keinen Fall entgehen.
Fish River Canyon
Sunset...
Neuer Tag neues Glück… wir düsen nun Richtung Keetmanshoop und zum
Köcherbaumwald. Zuerst hatten wir überlegt, ob wir die vielen Kilometer
Richtung Nord-Osten auf uns nehmen wollen, oder ob wir direkt Richtung Süden
nach Südafrika fahren sollen. Da wir uns jedoch entschieden haben, den südafrikanischen
Teil des Kgalagadi Transfrontier National Parks zu besuchen, ist die lange
Fahrt wohl unvermeidlich. Schließlich wollen wir Oli und Corinne nacheifern,
die dort ein Tete à Tete mit einem neugierigen Löwenrudel hatten (siehe
Blogeintrage bei: www.shaghuri.blogspot.com
:-). Damit wir uns neu mit Lebensmitteln eindecken und Euch etwas zum Bloglesen
einstellen können, fahren wir zuerst in die Stadt Keetmanshoop. Bereits bei
unserer Ankunft fällt uns auf, dass sich hier der Grossteil des Lebens auf der
Strasse abspielt. Hunderte Menschen wuseln herum, wobei der Unterschied
zwischen arm und halbwegs gut situiert sehr augenscheinlich ist. Wir treffen
häufig bettelnde Kinder und für unser Empfinden teilweise dubiose Gestalten an,
welche die besser gekleideten Frauen ansticheln. Als wir an den vielen auf dem
Bürgersteig aufgebauten Obst- und Gemüseständchen vorbeilaufen, bekommen wir
mit, wie ein paar freche Schulkinder eine abgepackte Tüte Weintrauben klauen
wollen. Die Standbesitzerin rennt wütend brüllend hinterher. Da die Stadt
ansonsten nicht viel zu bieten hat, beschliessen wir, unseren Aufenthalt so
kurz wie nötig zu halten. Da ist man doch mal wirklich froh, einen Mann dabei
zu haben, der mit Base-Cap, Sonnenbrille und seiner Statur (die Afrikaner sind
teilweise fast dürr) offensichtlich genügend Respekt verschaffen kann :-), dass
man uns nur höflich anspricht. Wir suchen ein nettes Café in einem Hinterhof
auf, um den Blog zu aktualisieren und die Wahl des Camps für die zu Nacht
treffen. Als wir dann losfahren wollen, ist es wieder einmal soweit: Nachdem es
sich unser kleiner Sicherheitsinspektor Anne zur Gewohnheit gemacht hat, vor
jeder Abfahrt einmal um das Auto herumzulaufen und unters Auto zu schauen (sehr
zum Schmunzeln von Fabio), fällt ein Fleck auf der Strasse, direkt unter Manis verlehmten
Unterboden auf. Nachdem sich Anne (natürlich mit hellen Hosen und weissem Shirt
:-), unter das Auto gerobbt hat, stellt sich heraus, dass wir offensichtlich unter
Ölverlust leiden. Der ganze Unterboden ist vollgespritzt und triefend schwarz …und
was tut man in einer solchen Situation? …man sucht die nächste Garage auf. Als
Diagnose wird uns ein spröder Dichtungsring und ein Defekt an einem anderen
Dichtungsteil am Kardangelenk angegeben. Hoffen wir, dass es dabei bleibt und
kein versteckter Schaden an der Kardanwelle lauert…
Da es schon späterer Nachmittag ist, bekommen wir einen Termin für den
nächsten Morgen und übernachten in einem Camp nahe der Stadt. Auch wenn das
Camp als solches nicht wirklich einer Erwähnung im Blog wert wäre, waren wir am
nächsten Morgen schon etwas überrascht bzw. schockiert, als unsere Mülltüte in
dem dafür vorgesehenen Mülleimer fein säuberlich aufgeknotet und die
Essensreste herausgesammelt waren. Wer hat mitten in Namibia solchen Hunger,
dass er auf einem bewachten Campsite nach Essbarem sucht?! Zu unserer
Überraschung hat man jedoch all unsere anderen Sachen (Abwaschbottich, Stühle
etc.), welche lose vor Mani plaziert wurden, nicht angerührt
Am nächsten Tag werden wir um 7.00 Uhr bei der Autogarage empfangen. 5
Stunden später und um 85 CHF erleichtert können wir dann unsere Reise
fortsetzen. Wir fahren zu den Köcherbäumen und zum Giant's Playground, einer
Ansammlung von aufeinandergestapelten Steinformationen, die über viele
Millionen Jahre entstanden sind. Die Steine "schwammen" zunächst in
einer sumpfigen Landschaft. Durch Erosion und Austrocknung kamen sie quasi
immer mehr an die Oberfläche. Jetzt sieht es aus, als hätten Riesen mit den
Steinen hunderte Steinmännchen gebaut, daher wohl auch der Name. Der
Köcherbaumwald, der nur wenige Kilometer entfernt steht, ist ebenfalls faszinierend.
Die Köcherbäume können Wasser sehr gut speichern und dienten den San als Köcher
für ihre Pfeile.
Köcherbaumwald
Giants Playground
Zwischen den Köcherbäumen leben mehrere Dutzend Klippschliefer, die wie
eine putzige Mischung zwischen Murmeltier und überdimensioniertem Hamster
aussehen. Sie sind einigermassen zutraulich, man konnte sie fast anfassen. Und
auch eine kleine blaue Eidechse hat offensichtlich Gefallen an uns gefunden,
folgt uns sogar über mehrere Steine und posiert dabei für unsere Kamera; Fotoshooting
;-).
Klippschliefer im Köcherbaumwald
Fotoshoothing der besonderen Art
Der Köcherbaumwald gehört zu einer Farm, deren Besitzer sehr herzlich
sind. Sie interessieren sich für unsere Reise und für Mani. Wir bekommen ein
paar sehr wertvolle Tipps für das Auto und unsere geplante weitere Route und so
entscheiden wir uns, die Nacht auf dem Camp der Farm zu verbringen. Da sich
unser Kühlschrank bei der Hitze "fast totarbeitet" und Gefahr läuft
zu überhitzen (Der Kühlschrank wurde von unseren Vorbesitzern vollständig in
Holz eingefasst… Luftzirkulation?), entscheiden wir uns kurzerhand, ein
Zwischenbrett herauszuschneiden. Auch hier zeigt sich (unerwartet :-) wieder
dar handwerkliche Einfallsreichtum von Fabio, der wohl irgendwie vererbt worden
sein muss…Der Farmer bietet uns sogar sein Werkzeug und einen Bohrer an, damit
wir Löcher für den Abzug der heissen Luft bohren können.
Nebst dem Köcherbaumwald unterhält die Farm eine Auffangstation für Geparden.
So können wir am Abend einer Cheetah-Fütterung beiwohnen. Eindrücklich!, auch
wenn uns die Tiere irgendwie fast ein wenig leid getan haben. Sie werden in der
Regel nicht mehr ausgewildert, sondern verbringen ihr Leben in grossräumigen Gehegen
der Station. Es sind wirklich wunderschöne Tiere und nach so viel rohem Fleisch
kriegen auch wir Hunger auf unser obligatorisches Barbeque, das wir direkt am
Rand des Köcherbaumwaldes bei Sonnenuntergang kredenzen. Heute kümmert sich mal
Anne um das Barbeque. Da soll nochmal einer behaupten, Frauen könnten kein
Feuer machen ;-), die Steaks schmecken hervorragend!
Cheetah – Auffangstation beim Köcherbaumwald
Bekommt das bessere Stück Fleisch auf den Teller als wir…
Nach einer ruhigen Nacht machen wir uns auf Richtung Osten zum
Grenzübergang Mata Mata nach Südafrika. Mehrere hundert Kilometer stehen uns
bevor und wir hoffen sehr, dass uns viele Tierbeobachtungen im Kgalagadi
National Park dafür entschädigen werden. Auf der Fahrt dahin stellen wir fest, dass
nach den ersten zwei Wochen Namibia der Alltagsstress nun dem Reiseleben
gewichen ist. An die Hitze hat man sich gewöhnt, die etwas monotone Wüstenlandschaft
und langen Fahrten strengen uns nicht mehr so an, weil eine gewisse Gelassenheit
aufkommt… und die Suche nach eben dieser Gelassenheit war ja mitunter ein
Grund, diese Reise anzutreten.
Hallo Ihr Beiden
AntwortenLöschenMit grossem Interesse verfolgen wir Euren Blog. Vieles kommt uns sehr bekannt vor und Erinnerungen werden wach. Ein wenig beneiden wir Euch schon. Wir wünschen Euch weiterhin viel Spass und warten gespannt auf den nächsten Beitrag aus Südafrika.
Liebe Grüsse aus Appenzell. Karl, Angela und Anna Cara